Medien
Missverständnisse und Falschmeldungen werden heute in den
Medien schneller kopiert als je zuvor, so die Feststellung vom ehemaligen Siegener
Institut für Empirische Literatur- und Medienforschung (LUMIS).
Der Zweite Weltkrieg mit seinen Nachrichtenmaschinerien und Propagandakampagnen
regte dazu an, dass Psychologen anhand von Studien, soziale Einflussnahme erforschen.
Der Mensch steht unter dem Zwang zu deuten - ob er die Zeichen richtig
deutet, ist eine andere Frage. (Umberto Eco) |
Was machen die Medien mit den Menschen?
Gerade in den dreißiger und vierziger Jahren, als Film
und Funk stärker als bisher ins wissenschaftliche Interesse rückten,
lag eine pessimistische Einstellung gegenüber einer möglichen medialen
Allmacht auch besonders nahe angesichts der Erfahrungen mit totalitären
Systemen wie dem nationalsozialistischen oder dem sowjetischen, deren Propaganda
sich nach Kräften der damals neuen Medien bediente. [1]
Emotionale Medienwirkung
Angstlust
Dieser Begriff stammt von dem Psychoanalytiker Michael Balint
(1959) und bedeutet eine Gratwanderung zwischen Faszination und Beklommenheit,
also eine Mischung zwischen Neugierde, Spannungserwartung, Sensationslust,
Grusel und Angst.
Untersuchungen stützen die Annahme, dass Angstlust gerne und freiwillig
erlebt wird:
Abschließend noch ein Beispiel für die Distanzbedeutung,
die auch bei Erwachsenen gilt:
Heath (1984) fand heraus, dass Zeitungsleser sich um so sicherer fühlen,
je mehr über Verbrechen in anderen Städten oder Ländern berichtet
wird.
Empathie
Der Zuschauer baut eine innere Beziehung zu dem Handlungsträger
auf, er hofft und bangt mit ihm. Ähnelt das Gesehene auf dem Bildschirm
den eigenen Erfahrungen oder wird der Gesichtsausdruck einer Person in der
Nahaufnahme gezeigt, dann wird die empathische Reaktion verstärkt. Die
Ähnlichkeit mit eigens erfahrenen Erlebnissen kann auch zu einer Identifikation
mit dem Protagonisten führen, der Zuschauer erlebt die Gefühle des
Akteurs selbst, im Gegensatz zur Empathie, bei der er nur mitfühlt.
Parasoziale Beziehungen
Nicht nur Schauspieler, sondern auch Moderatoren bewirken eine
emotionale Reaktion beim Zuschauer. Durch ständiges Anblicken und Ansprechen
des Zuschauers, sowie der scheinbaren Nähe des Moderators zu seinen Zuhörern
entsteht die Illusion einer "face-to-face" Beziehung. Die Moderatoren
fungieren als "imageprägende Identifikationsfiguren" (Steinbrecher
& Weiske, 1992), sie tauchen in der Sendung immer wieder auf und stellen
den konstanten sozialen Faktor dar. Somit entsteht der Eindruck einer realen
sozialen Bindung, die zum Teil mit der sozialen oder physischen Attraktivität
des Sprechers zusammenhängt. Die Interaktion findet in den Köpfen
der Zuschauer statt und ist deshalb kein Ersatz. Sie entsteht nicht nur zu
Moderatoren im Fernsehen, auch im Rundfunk und Internet können solche
Beziehungen aufgebaut werden. [2]
Medienethik im Zeitalter des Internet
Nicht minder zukunftsweisend und innovativ sind die verbesserten
Realisierungsmöglichkeiten, die das Recht auf Informationsfreiheit durch
das Internet erfährt. Waren Bürgerinnen und Bürger bisher auf
die Informationen angewiesen, die ihnen über das System der Massenmedien
übermittelt wurden, können sie sich nun darüber hinaus auch
direkt an den Quellen informieren. Auf diesem Weg kommt das Grundrecht der
Informationsfreiheit, das "nicht nur die Unterrichtung aus Quellen, sondern
erst recht die Unterrichtung an der Quelle" gewährleistet, auf neue
Weise zur Geltung. [3]
Webzensur und Content-Filter
Keine Zensurmaßnahme ersetzt den souveränen Umgang
mit dem Web. Wenn sich das Web zu einem der grundlegenden Kommunikationsmedien
der Menschheit entwickelt, müssen die Anwender zwangsläufig lernen,
die Risiken und Gefahren des Netzes selbst einzuschätzen. Vor allem Gesellschaftsgruppen,
deren Weltbild auf festen, verabsolutierten moralischen Prinzipien oder Glaubensgrundsätzen
beruht und zugleich nicht allgemein anerkannt ist, neigen dazu, dem Web zu
misstrauen und es als Gefahr aufzufassen. Das Web macht es geschlossenenen
Gesellschaftsgruppen schwieriger, fremde Meinungen auszugrenzen. Das Kommunikationsmedium
Internet demonstriert den Anwendern auf weniger vermittelte Weise als andere
Medien, wieviele unterschiedliche Meinungen und "Wahrheiten" auf
der Welt existieren. Der Germanist Rüdiger Safranski hat es in seinem
Buch "Wieviel Wahrheit braucht der Mensch?" einmal als Aufgabe der
Politik bezeichnet, das "Geschäft der Friedensstiftung im Felde der
kombattanten Wahrheiten" zu betreiben und "auf die Einhaltung der
Spielregeln zu achten, die jedem erlauben, seine Lebenswahrheit zu finden und
zu erfinden". So betrachtet, darf Politik den Menschen nicht nur dabei
helfen, sich vor der Welt zu schützen, sondern muss ihnen auch soviel
Welt und soviele Lebenswahrheiten wie möglich zugänglich machen.
Filter bewirken das Gegenteil. [4]
Kleine Pannengeschichte der Filtertechnik
Verborgene Mechanismen und Machtstrukturen im freisten Medium
von allen
Kinder sind die Spielbälle politischer und religiöser
Interessen
Datenschützer vs. Fundamentalisten (Anti-Kinderporno e.V.
und C@rechild e.V.)
Zensur in Presse und Werbung
Werbung steht als Massenmedium, das Meinungen beeinflusst, im
Licht der Öffentlichkeit und wird zum Schutz des Allgemeinwesens beobachtet
und kontrolliert. So wie der Presserat journalistische Publikationen auf deren
moralische Vertretbarkeit überprüft, wacht der Deutsche Werberat
über Sitten und Anstand in der Werbewelt. Der deutsche Presserat kontrolliert
anhand eines sogenannten "Pressekodex" die moralisch-ethische Gültigkeit
von Print-Produkten. In Reaktion auf Beschwerden von Bürgern oder Medienvertretern
agiert der Presserat ebenso wie die Bundesprüfstelle (BPS) und auch der
Werberat in Form einer Nachzensur. [5]
Manipulation,
Wirkung, Aneignung? Ein Vergleich soziologischer Theorien zur Rezeption audiovisueller
Massenmedien.
Vom Zuschauer zum Betroffenen
Artikel 5 GG Meinungsfreiheit
(1) Jeder hat das Recht, seine Meinung in Wort, Schrift und Bild
frei zu äußern und zu verbreiten und sich aus allgemein zugänglichen
Quellen ungehindert zu unterrichten. Die Pressefreiheit und die Freiheit der
Berichterstattung durch Rundfunk und Film werden gewährleistet. Eine Zensur
findet nicht statt.
(2) Diese Rechte finden ihre Schranken in den Vorschriften der allgemeinen
Gesetze, den gesetzlichen Bestimmungen zum Schutze der Jugend und in dem Recht
der persönlichen Ehre.
(3) Kunst und Wissenschaft, Forschung und Lehre sind frei. Die Freiheit der
Lehre entbindet nicht von der Treue zur Verfassung.
Info: Meinungsfreiheit und Recht
Krummes Urteil wegen Pädophilie im Internet
Der Büssow Komplex
Beispiele zur Thematik Sexueller Missbrauch im TV
Inwiefern
fördert C@rechild unseriöse Berichterstattung im Fernsehen?
ZDF
Wie Erik Möller über Rainer Fromm, Anti-Kinderporno e.V. (AKP), C@rechild e.V und andere (hier als Missbrauchs-Szene bezeichnet)
denkt:
Die Verbindungen von Herrn Fromm, dem Macher der ZDF-Propaganda-Doku,
tief in die Missbrauchs-Szene hinein wurden hier bereits dokumentiert.
Es müssen jetzt von Seiten der "Reporter"-Redaktion
des ZDF Konsequenzen folgen. Ist eine sachliche Berichterstattung über
sexuellen Missbrauch im ZDF möglich und erwünscht oder nicht?
Macht sich das ZDF mitschuldig am realen Missbrauch von Patienten (oft
auch Kindern wie im Beitrag zu sehen) durch pseudowissenschaftlich
arbeitende Psychotherapeuten? [6] |
Therapie
auf Teufel komm raus
Wer ist Erik Möller? Eine Person, die wegen seiner Artikel
bei Telepolis ( Gefährliche
Doktorspiele, Kinder sind Pornos, Computer sind Waffen) von Herrn Gawlik, dem Vorsitzenden
von C@rechild
e.V., beleidigt und diffamiert wurde.
über den Heise-Verlag (AKP-Forum)
Thema ZDF-Chat zur Fontal-Sendung im Trollforum
Nach der Ausstrahlung diverser Beiträge kam es in den angeschlossenen
Foren und Chats des ZDF zu den üblichen Beleidigungen und Diffamierungen, wie sie in den Foren der
Protagonisten
üblich sind.
Geplante 'Mona Lisa' Sendung: Ideologische Meinungmache?
Forenbeitrag im Trollforum:
Wie aus dem folgenden Posting bei AKP hervorgeht, plant die "Mona
Lisa" Redaktion vom ZDF einen Beitrag zum Thema "sexueller
Missbrauch" in der Sendung am 23.03.2003. Gegen Handgeld (200
Euro, Barauszahlung) wird dafür jemand gesucht, der sich bereitwillig
zur Stimmungsmache instrumentalisieren lässt. Das ist kein seriöser
Journalismus mehr, das ist ideologische Propaganda in Reinkultur. Es
wird Zeit, dass die Öffentlichkeit erfährt, wie solche Beiträge
entstehen. |
Troll Forum in der Sendung Mona Lisa - ZDF
In der ZDF Sendung Mona Lisa
vom 22.02.04 wurde auf das Trollforum hingewiesen, wobei ein Zitat eines Users aus
einem anderen Forum im Zusammenhang mit einer Diskussion über den Fall "Ludwig E." erwähnt
wurde, es wurden unhaltbare Zusammenhänge konstruiert. Als externe Links
wurden vom ZDF die Initiativen C@rechild und Trotz-Allem empfohlen. Erik
Möller stellte schon damals die Frage: "Ist eine sachliche Berichterstattung
über sexuellen Missbrauch im ZDF möglich und erwünscht oder
nicht?"
Thema Troll Forum in der Sendung Mona Lisa - ZDF
Empfehlungen:
-
GEO WISSEN Mensch und Kommunikation (Internet, Computer,
Gesellschaft)
-
Spektrum der Wissenschaft - Digest- (Psyche und Verhalten)
Medien und ihre
Macht der Manipulation
Das Verhalten der Massen und deren Beeinflussung
Kopfsprung ins Seichte, Die Zeit 3/04
Quellen:
[1] Axel Röbkers: Medienwirkung
[2] Fr. Dipl. Psych. Funk-Müldner: Medienkompetenz
[3] Mike Sandbothe: Medienethik im Zeitalter des Internet
[4] Johannes Wiele: Contentfilter
[5] Anja Wittenberg: Zensur in Presse und Werbung
[6] Forum zur Sendung ZDF-Reporter vom 14.01.03
Thema
Medien im Trollforum
erstellt 04/03, letzte Aktualisierung 10/07 |